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FREMDGEHEN

Hamburger Bahnhof, Museum of Contemporary Art Berlin, Germany, 2004

FREMDGEHEN Hamburger Bahnhof, Museum of Contemporary Art Berlin, Germany, 2004 The museum of contemporary art in Berlin, Hamburger Bahnhof, curated a major show named “Berlin North” adressing the impact of a considerable Scandinavian artist migration to Berlin since the 1990s. As resident in Berlin since 1998, Ramberg was invited to create a Site-Spesific work for the show. He shifted the hyped focus on Scandinavian artists to a forgotten group of Norwegian inhabitants in Berlin. In 1945, after Norways liberation from German occupation, thousands of young women were humilated, shaved in public, then captured and imprisoned for being «…soiled after having sexual intercourse with the enemy…». Their passports were deprived, and after one year in camp, -without any legal trials, hundreds were sent to Berlin in closed cattle wagons, similar to Nazis deportations. The women finally arrived in Berlin, where they were kicked out at the Central Station. In 1996 the same station turned into a Museum for Contemporary Art: Hamburger Bahnhof. As part of his research, Ramberg tracked down some of the few women still alive. After interviewing them, he returned the accusation of unfaithfulness back to the Norwegian State. Who were most unfaithful? The women romantically engaged with German soldiers, or the nationalist Norwegians who revenged the alleged unfaithfulness by using the same methods as the Nazis; cleansing the population through deporation. Sixty years later the women still haven’ t been offered amnesty or an official excuse by the Norwegian Government. The artwork consists of 65 political documents from 1946, a videointerview with an exiled Norwegian woman, a fire-red 10 meter long neon sign on the rooftop FREMDGEHEN (going to the foreign =unfaithful) and two manipulated flags on the towers of the museum; The authentic German banner in black-red-gold, cut up and sawn together in the design of the Norwegian banner.

Hamburger Bahnhof, das Museum für zeitgenössische Kunst in Berlin, präsentierte die grosse Ausstellung ”Berlin North”, welche sich der Bedeutung und dem Einfluss der starken Zuwanderung skandinavischer Künstler nach Berlin seit 1990, widmete. Ramberg, seit 1998 wohnhaft in Berlin, war eingeladen ein orts-spezifisches Werk für die Ausstellung zu entwickeln. Er entschied sich, den überbetonten Fokus auf skandinavische Künstler zu verlagern auf eine vergessene Gruppe norwegischer Bewohner in Berlin. 1945 nach der Befreiung Norwegens von der deutschen Okkupation, wurden Tausende von Frauen in der Öffentlichkeit gedemütigt, rasiert, anschliessend gefangen genommen und in Gefängnisse gesteckt, weil sie ”….beschmutzt waren dadurch dass sie Geschlechtsverkehr mit dem Feind hatten… ” Ihre Pässe wurden beschlagnahmt und nach einem Jahr im Gefangenenlager wurden Hunderte von ihnen, - ohne dass sie einen legalen Prozess erhalten hatten – in geschlossenen Viehwagons, wie sie für die Nazi-Deportationen genutzt wurden, nach Berlin verschickt. Nachdem die Frauen in Berlin eingetroffen waren, wurden sie am zentralen Bahnhof entladen. Derselbe Bahnhof wurde später umgebaut und 1996 als Museum für Zeitgenössische Kunst ”Hamburger Bahnhof” wiedereröffnet. Ramberg hat einige, der noch lebenden Frauen, ausfindig gemacht und Gespräche mit ihnen geführt. Damit gab er die Anschuldigung ”der Untreue” zurück nach Norwegen. Wer war wirklich untreu? Waren es die Frauen, die Liebesbeziehungen zu deutschen Soldaten eingegangen waren oder waren es die nationalistischen Norweger, welche Rache übten, für die Untreue, indem sie die gleichen Methoden nutzten wie die Nazis: mittels Deportationen eine Bevölkerung zu säubern. Auch sechzig Jahre später wurde den Frauen noch keine Amnestie/Begnadigung von der Norwegischen Regierung angeboten. Das Kunstwerk besteht aus 65 politischen Dokumenten von 1946, einem Video-interview mit einer der im Exil lebenden Frauen, ein feuer-roter zehn Meter langer Neon-Schriftzug FREMDGEHEN auf dem Dach und zwei manipulierten Flaggen auf den beiden Türmen des Museums. Die deutsche Flagge in schwarz-rot-gold wurde zerschnitten und wieder zusammengefügt in der graphischen Gestaltung der norwegischen Flaggen.



 
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